Bei der Stiftung Discherheim leben und arbeiten viele Menschen in ganz unterschiedlichen Bereichen. Einige davon stellen wir Ihnen hier regelmässig vor.
Lisa Köninger
Betreuung Wohngruppe Eiche

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei Dir aus? Welche Aufgaben stehen bei Dir im Vordergrund?
Ein typischer Arbeitsalltag besteht darin, sich auf die Klienten einzulassen und ihre heutige Tagesform zu berücksichtigen. Dadurch kann ich die Morgenpflege und den Tagesverlauf entsprechend anpassen und kommunizieren. Dies ist besonders wichtig in unserer Demenz-WG, da sich die Bedürfnisse der Klientinnen und Klienten im Verlauf des Tages mehrmals ändern können. Mir ist es am wichtigsten, die Menschen dort abzuholen, wo sie gerade stehen. Das bedeutet, dass ich meine Kommunikation und Handlungen ständig anpassen muss, sei es, die Pflege erholsam zu gestalten, wenn jemand müde oder gesundheitlich angeschlagen ist, oder humorvoll zu sein, wenn es gerade danach verlangt.
Was sind die grössten Herausforderungen in Deinem Arbeitsbereich und wie gehst Du damit um?
Eine der grössten Herausforderungen ist, dass jede Klientin und jeder Klient sich in einer unterschiedlichen Situation oder Tagesform befindet. Man muss sich jederzeit anpassen und auf die Bedürfnisse eingehen können. Da meine Haltung stark mit Empathie verbunden ist, fällt es mir oft schwer, allen Klientinnen und Klienten gleichermassen gerecht zu werden, insbesondere denjenigen, die ihre Bedürfnisse nicht verbal äussern können.
Gibt es eine besondere Geschichte oder ein Erlebnis aus Deinem Arbeitsalltag, das Dir in Erinnerung geblieben ist?
Eine besonders einprägsame Erinnerung ist der Moment, als ich mit einem Klienten während der Heso-Zeit in die Stadt ging. Wir sassen in einem Café, als das Hesobähnli vorbeifuhr. Der Klient machte freudige Augen und sagte zu mir: "Lisa, ich will das auch, schau, Eisenbahn!" Da die Eisenbahn leider nicht rollstuhlgängig ist und der Klient auf den Rollstuhl angewiesen war, fragte ich den Fahrer, ob es eventuell möglich sei, ihn an Bord zu bringen. Der Klient durfte dann vorne beim Wagen auf eine Rampe und wurde angeschnallt. Die Freude des Klienten, wie er allen winkte und voller Lebensfreude strahlte, ist eine meiner besten Erinnerungen.
Was hat Dich ursprünglich dazu motiviert, in der Stiftung Discherheim zu arbeiten?
Ich kannte bereits einige Mitarbeitende, die hier arbeiten, und wollte wieder in den sozialen Bereich einsteigen. Ausserdem war es ein Bonus, die Möglichkeit zu haben, mein medizinisches Wissen anzuwenden. Ich war zuvor bereits als Gast beim Maifest und die Atmosphäre im Discherheim gefiel mir sehr.
Welche Werte sind Dir in Deiner Tätigkeit besonders wichtig?
In meiner Arbeit lege ich grossen Wert auf Empathie, Hilfsbereitschaft und Lebensfreude.
Wie hat die Arbeit hier Deinen Blick auf Menschen mit Unterstützungsbedarf verändert?
Mein Blickwinkel hat sich seit meiner Arbeit hier stark verändert. Ich habe gesehen, wie viel man mit kleinen Gesten oder Hilfestellungen zur Lebensfreude von Menschen mit Einschränkungen beitragen kann und wie wichtig Unterstützung im Alltag ist.
Welche Rolle spielt der Austausch mit anderen Abteilungen oder Bereichen für Dich?
Die Zusammenarbeit zwischen den Bereichen empfinde ich als sehr wichtig und hilfreich, um die Klienten zu unterstützen und zu verstehen, was sie brauchen.
Welche Wünsche oder Ideen hast Du für die Zukunft der Stiftung Discherheim?
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass für das Projekt oder Thema Alter und Demenz die Wohneinrichtungen entsprechend gestaltet oder umgebaut werden.
Gibt es ein Projekt oder eine Aufgabe, die Du zukünftig gerne umsetzen würdest?
Ich würde mich gerne weiter mit der Thematik Palliativ-Care beschäftigen, um es allen Klienten zu ermöglichen, ihren Wunsch zu erfüllen, zu Hause oder im Discherheim sterben zu können.