In der Stiftung Discherheim ist es uns ein grosses Anliegen, Themen wie Selbstbestimmung und Inklusion gemeinsam zu besprechen und Lösungen zu erarbeiten. Dabei legen wir Wert auf eine Begegnung auf Augenhöhe, bei der alle Beteiligten – KlientInnen und Fachmitarbeitende – ihre Perspektiven einbringen können.
Vor diesem Hintergrund fand ein inklusiver Workshop der Sebit Aargau zur UNO-Behindertenrechtskonvention (UNO-BRK) statt. Die Teilnehmenden – Mitglieder des KlientInnenrats und Fachmitarbeitende – kamen zusammen, um gemeinsam zu lernen, sich auszutauschen und voneinander zu profitieren.
Gemeinsam lernen und respektvoll miteinander umgehen
Zu Beginn der Veranstaltung wurden wichtige Regeln für ein respektvolles Miteinander festgelegt:
Jeder darf seine Meinung sagen.
Wir nehmen aufeinander Rücksicht.
Wir hören einander zu und lassen einander ausreden.
Wir helfen uns gegenseitig.
Diese Regeln wurden mit beeindruckender Disziplin eingehalten, was die erworbenen Kompetenzen der KlientInnenratsmitglieder eindrucksvoll unterstrich.
Diskussionen zu Selbst- und Fremdbestimmung
Ein zentrales Thema war die Unterscheidung zwischen Selbst- und Fremdbestimmung. In Gruppenarbeiten diskutierten die Teilnehmenden Fragen wie:
Wer entscheidet, was ich anziehe?
Wer bestimmt, was ich esse?
Wer entscheidet, wo ich wohne oder was ich in meiner Freizeit mache?
Es wurde viel Zeit darauf verwendet, die Fragen für alle verständlich zu machen. Dabei unterstützten die Fachmitarbeitenden mit Hilfsmitteln und halfen, eine gemeinsame Sprache zu finden.
Artikel 21 der UNO-BRK: Das Recht, die eigene Meinung zu äussern
Ein weiterer Schwerpunkt war Artikel 21 der UNO-BRK, der das Recht auf freie Meinungsäusserung betont. Gemeinsam sammelten die Teilnehmenden Gedanken und Ideen zu Fragen wie:
Was bedeutet es, meine Meinung zu sagen?
Wie erlebe ich das in meinem Alltag?
Einige Rückmeldungen waren besonders aufschlussreich:
„Ich kann meine Meinung sagen.“
„Zuhören ist wichtig. Jemand muss zuhören.“
„Manchmal verstehe ich nicht. Es ist kompliziert.“
Diese Rückmeldungen zeigten, wie vielfältig die Erfahrungen der Teilnehmenden sind und welche Herausforderungen im Alltag bestehen.
Gemeinsames Arbeiten und Pausen geniessen
Das gemeinsame Arbeiten – Unterlagen durchblättern, Plakate gestalten, Abstimmen und Präsentieren – machte den Teilnehmenden ebenso viel Freude wie die gemeinsamen Pausen mit Kaffee und Kuchen.
Fortsetzung im Dezember
Die Inhalte des Workshops werden im KlientInnenrat weiter vertieft, insbesondere zu Fragen, wo es noch Herausforderungen bei der Umsetzung der UNO-BRK gibt. Im Dezember folgt der zweite Teil der Veranstaltung und alle Teilnehmenden haben bereits ihre erneute Teilnahme zugesagt.
Der Workshop war ein gelungener Schritt, um die Rechte der KlientInnen zu stärken, Barrieren abzubauen und den Alltag inklusiver zu gestalten.